Rundgang durch den Schlosspark
ca. 5 km, WF: Wilfried Schultz-Rotter
Bei einem Rundgang durch den Brühler Schlosspark haben wir uns eingangs mit der Geschichte des Parks beschäftigt, um seine heutige Gestaltungsform zu verstehen...
1725 Baubeginn des Schlosses unter Bauherr Kurfürst und Erzbischof Clemens August von Bayern auf den Grundmauern einer zerstörten Burg. Gerade Sichtachsen und das Prinzip der Symmetrie sind das Kennzeichen dieser Zeit des Spät-Barock (=Rokoko) hier im Park.
1815 Der Wiener Kongress entscheidet, dass das Rheinland und damit Schloss Augustusburg nach französischer Besatzung dem Königreich Preußen zugeschlagen wird, d.h. die preußische Krone wird Eigentümer von Schloss und Park. Schloss Falkenlust gerät über Umwege in das Eigentum der Familie Giesler, zu der Zeit die reichste Brühler Familie. Bei der ab ca. 1840 durchgeführten Sanierung des Schlosses Augustusburg wird der Park durch den preußischen Gartendirektor Peter Josef Lenne um Elemente des Englischen Landschaftsgartens vor allem im Bereich des Inselweihers ergänzt. Geschwungene Uferwege und ein Wechsel aus Wald, Wiesenflächen und einzelnen Baumgruppen sind der Gegenentwurf zum Rokoko. Der barocke Ziergarten direkt am Schloss (Parterre) wird ‚vergärtnert‘, d.h. z.B. Hochstammrosen und Mammutbäume treten in den Vordergrund. Ab
1933 wird die Einheit zwischen Schloss und Ziergarten nach Gartenplänen aus dem 18. Jahrhundert wieder hergestellt. Im Ergebnis korrespondieren Park und Schloss wieder im Stile des Rokoko und stehen heute zusammen mit Schloss Falkenlust auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste.
Und aus diesen Gründen sind noch heute Elemente des Englischen Landschaftsgartens am Inselweiher sowie der Mammutbaum am Nordflügel des Schlosses inmitten einer ansonsten barocken Umgebung zu sehen!
Daneben haben wir viele interessante Parkbäume wie die sog. Petersilienbuche am Kuckuckstor und die Ginkgobäume an der Falkenluster Allee betrachtet. Am Inselweiher ließen sich Kormorane und sogar Eisvögel bei der Nahrungssuche beobachten