Weg der Demokratie
12 km, WF Johannes Selbach
Der Weg der Demokratie ist ein Projekt des Hauses der „Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ in Bonn und führt zu mehreren historischen Gebäuden und wichtigen Orten des politischen Geschehens in den ersten fünfzig Jahren der Bundesrepublik Deutschland.
Benannt sind 18 Stationen und weitere 40 Orte von politisch-historischer Bedeutung, die zum Teil auch außerhalb Bonns zu finden sind. Wir haben heute mit vierzehn Interessierten einige dieser Stationen und Orte aufgesucht.
Am Hauptbahnhof startend ging es zunächst zum Alten Stadthaus, das in der ganz jungen Bundesrepublik vorübergehend einige Ministerien beherbergte, dann hinaus zur Graurheindorfer Straße, in der das Bundesministerium des Inneren und das Bundesministerium der Finanzen angesiedelt waren. Das eine Gebäude ist heute noch Zweitsitz des Ministeriums und das andere Sitz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dann bog die Tour ab zum Rhein und führte vorbei an der Beethovenhalle, dem Tagungsort der Bundesversammlungen 1974 bis 1989, dann im Schwenk zum alten Rathaus mit seiner berühmten Treppe, auf der sich damals so mancher Staatsgast gezeigt hat, und durch den Hofgarten, einem Versammlungsort für große Demonstrationen.
Nun folgten wir der Adenauerallee nach Süden, vorbei am früheren Bundesministerium für Post und Fernmeldewesen, jetzt Sitz des Bundesrechnungshofs, und am Auswärtigen Amt, jetzt Sitz des Bundesamtes für Justiz, bis zum Museum Alexander Koenig, in dem sich 1948 der Parlamentarische Rat versammelte. Und schließlich erreichten wir das massiv eingezäunte Areal, in dem sich die Villa Hammerschmidt, immer noch Sitz des Bundespräsidenten, das Palais Schaumburg, immerhin 27 Jahre lang der Amtssitz des Bundeskanzlers, und das Bundeskanzleramt der Jahre 1976 bis 1999 befinden. Letzteres identifizierbar anhand der berühmten Skulptur von Henry Moore auf der Grünfläche und heute Sitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
In unmittelbarer Nähe liegt der Gebäudekomplex Bundeshaus, das einst den Bundesrat und den Bundestag beherbergte. Heute findet man dort das World Conference Center Bonn, in dem nationale und internationale Konferenzen stattfinden. Die südlichen Gebäudeteile sind Bestandteil des „UN-Campus“, der neben dem Bundeshaus auch das benachbarte ehemalige Abgeordnetenhaus Langer Eugen umfasst. Auf der Rückseite am Stresemannufer findet man das ehemalige Wasserwerk, indem während einer Umbauphase von 1987 bis 1993 der Plenarsaal des Bundestages provisorisch untergebracht war. Gegenüber vom Bundeshaus ist heute ein großes Hotel und ein riesiges Parkhaus angesiedelt, von der früheren Bebauung findet man keine Spur mehr.
Nun schlugen wir einen letzten Bogen durch die Schlegelstraße, die Heussallee und die Kurt-Schumacher-Straße, hier waren früher die Landesvertretungen gleich mehrerer Bundesländer angesiedelt, und passierten bald das sogenannte Tulpenfeld mit seinen Gebäuden, in denen heute die Bundesnetzagentur angesiedelt ist. Endstation war schließlich das Haus der Geschichte, dessen Café wir dankbar zum Wiederaufwärmen und für die Schlusseinkehr in Anspruch nahmen.