Wandertage im Liesertal & Umgebung
7. bis 12. Mai 2023
WF: Johannes Selbach
Für unsere Wandertage Anfang Mai hatten wir – drei Wanderfreundinnen und drei Wanderfreunde – uns die südliche Vulkaneifel bei Manderscheid ausgesucht. Vielen bekannt ist der Lieserpfad als einer der schönsten Wanderwege überhaupt.
Bekannt sind auch die nicht weit entfernten Maare als Zeugen des Vulkanismus, die beiden Manderscheider Burgen und einiges mehr. Und so konnten wir einige schöne Touren erwarten, wenn nur das Wetter einigermaßen mitmachen würde. Als Unterkunft für fünf Nächte hatten wir uns zwei Pensionen unweit des Manderscheider Maarmuseums ausgesucht.
Sonntag, 7.Mai 2023
Gleich am Anreisetag starteten wir zur ersten Tour durch Manderscheid und zu den beiden Burgen, von denen die Oberburg einmal zum Bistum Trier und die Niederburg - durch die Lieser getrennt – zur Grafschaft Luxemburg gehört hatte. Nach einer Burgbesichtigung ging es weiter lieserabwärts und bald mit schöner Sicht hinab in das Liesertal und auf beide Burgen zurück nach Manderscheid. Nun blieb noch genügend Zeit für einen Besuch des Maarmuseums und einen Blick auf das unweit gefundene Eckfelder Urpferd, das hier eindrucksvoll ausgestellt ist.
Montag, 8.Mai 2023
Der nächste Tag war einer deutlich längeren Tour und entsprechend mehr Höhenmetern gewidmet. Mit Start an der Heidsmühle ging es durch die eindrucksvolle Wolfsschlucht weiter über den Mosenberg und vorbei am Windsborn-Kratersee nach Bettenfeld und Meerfeld; dann weiter mit Blick auf das Meerfelder Maar zum Aussichtsturm Landesblick und zur Bleckhausener Mühle und durch das enge Tal der kleinen Kyll zurück zum Ausgangspunkt. Wiederholtes Bergauf und insbesondere fast ganz am Schluss eine steiles Bergab forderten Kraft und Konzentration, bis wir dann in der Heidsmühle wieder auftanken konnten.
Dienstag, 9 Mai 2023
Für den dritten Tag war eine deutlich kürzere Tour angesetzt. Dennoch fragte sich der Wanderführer gespannt, ob alle mitmachen würden. Aber siehe da, es machten alle mit. Mit Start am Quartier „Altes Forsthaus“ ging es hinab zum Lieserpfad, dem wir ein besonders spektakuläres Stück nach Süden folgten, um dann in das Tal der Kleinen Kyll abzubiegen. Bald war die Germanienbrücke und dann auch die Wolfsschlucht erreicht. Die Heidsmühle bot reichlich Gelegenheit für eine Pause, bevor es ein paar Serpentinen schneidend zurück in den Ort Manderscheid ging.
Den Nachmittag nutzten dann zwei von uns für eine Zusatzrunde und vier von uns für ein ausführliches Wizard-Zocken, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen trafen.
Mittwoch, 10. Mai 2023
Am Mittwoch wanderten wir auf dem Lieserpfad von Manderscheid lieseraufwärts bis zum Gemündener Maar. Unterwegs führte ein kleiner Abstecher zur Grabungsstelle „Eckfelder Maar“, die aber leider seit einiger Zeit ruht. Angesichts der spektakulären Funde, wie dem im Maarmuseum besichtigten Urpferd, dem Alligator und der Schildkröte ist das sehr schade, denn was könnte in dem vor Jahrmillionen verlandeten Eckfelder Maar nicht noch alles verborgen sein.
Auf der Rückfahrt mit dem Linienbus 300 ab Gemünden konnten wir neugierig verfolgen, wie umsichtig und fürsorglich die freundliche Busfahrerin einige Grundschulkinder beim Ein- und Aussteigen im Auge behielt.
Donnerstag, 11. Mai 2023
Die Tour am Donnerstag startete außerhalb Manderscheids in Großlittgen und führte über Feldwege vorbei an einer sehr großen Photovoltaikanlage zur Zisterzienserabtei Himmerod. Anschließend leitete uns der Eifelsteig durch das Salmtal mit seinen Wassermühlen. Ab der Musweiler Mühle ist dieses Tal gerade zu wild romantisch zu nennen und an einigen Stellen ist Trittsicherheit gefordert. Später passierten wir das sehr verlassene Dorf Musweiler und beeilten uns auf dem letzten Stück nach Großlittgen, um einem Wolkenguss soweit möglich zu entkommen.
Freitag, 12. Mai 2023
Zwei von uns waren aus familiären Gründen schon am Vorabend nach Hause gefahren. Die vier Verbliebenen machten einen letzten Abstecher nach Schalkenmehren, um dort die Umrundung der beiden Jungspunde unter den Maaren, des Schalkenmehrener Maares und des Weinfelder Maares zu starten. Ein paar grasende Esel ließen sich unterwegs geduldig kraulen, nur eine Annäherung im flatternden Regenumhang mochten sie nicht, und im Café Maarblick gab es bald die allerletzte Pause.
Auf der Heimfahrt zeigten sich alle sehr zufrieden mit dem Erlebten, dem Gesehenen und dem Bewältigten und mit den zum Glück unzuverlässigen schlechten Prognosen der Wetterapps. Der Wanderführer wurde mit Komplimenten überhäuft und kündigte daraufhin spontan die nächsten Wandertage an. Sie sollen vom 3. bis zum 8. Juni 2024 in Ostbelgien stattfinden.