Auf Spuren des mutigen kölschen Karnevalisten Karl Küpper
Streckenwanderung 13 km; WF: Robert Offermanns
Karl Küpper ist heute fast vergessen. Zu Unrecht und eigentlich schon tragisch zu nennen! Denn Karl Küpper war einer der wenigen kölschen Karnevalisten, der den Nazis seinen unbeugsamen Willen entgegensetzte.
Wenn er den rechten Arm hochhielt, dann nicht um „Heil Hitler“ zu brüllen, sondern verschmitzt zu fragen: „Is et am räne?“ Das fand die Gestapo nicht lustig. Und der damalige Kölner Karnevalspräsident Thomas Liessem auch nicht. Also wurde Karl Küpper aus der Bütt verbannt. Und nach dem Krieg? Thomas Liessem, Ex-NSDAP-Mitglied, war wieder Karnevalspräsident und vertrieb Karl Küpper, den begnadeten, aber immer noch kritischen Karnevalisten erneut aus den Sitzungssälen. Ende der fünfziger Jahre zog er sich aus dem aktiven Karneval zurück und eröffnete gemeinsam mit seiner Frau die Gaststätte "Küppers Karl" auf der Kalker Hauptstraße. Seine Grabstätte auf dem Friedhof Melaten befindet sich unmittelbar gegenüber dem Grab der Kölner Ikone Willy Millowitsch.
Die damalige Gaststätte auf der Kalker Hauptstraße ist heute eine Apotheke, immerhin erinnert aber eine Hinweistafel an Karl Küpper. Der Karl-Küpper Platz in der Kölner Innenstadt gleicht leider mehr einer Parkhausausfahrt (Artikel Spiegel) als einer Erinnerungsstätte. Eine entsprechende Erinnerungstafel konnte ich leider nicht entdecken. Anlässlich seines 50. Todestages wurde allerdings am 26. Mai 2020 im Kölner Gürzenich eine Gedenktafel enthüllt und der "Karl Küpper Preis" der Presse vorgestellt.
Kurz vor Start des Kölner Straßenkarnevals machten wir uns mit insgesamt 21 Wanderfreund*innen auf Spurensuche und erinnern damit auch an die Geschichte des "Unbeugsamen" Karnevalisten. Gleichzeitig war diese Stadt-Tour auch ein Streifzug durch ganz unterschiedliche Kölner Veedel. Start war in Köln-Kalk, über die Hohenzollernbrücke ging es dann in Richtung Innenstadt. Sehr gefreut haben wir uns, dass wir im Kölner Gürzenich die Karl-Küpper Gedenktafel besichtigen konnten. Hierfür ein herzliches Dankeschön an den Geschäftsführer Kölncongress, Herrn Nüsser, der sehr freundlich und unbürokratisch auf meine Anfrage reagierte. Über Ehrenfeld endet die Tour dann mit einem Rundgang über den Friedhof Melaten und einem Besuch der Grabstätte von Karl Küpper.
Danke an alle Mitgewanderten für diesen abwechslungsreichen Wandertag. Die beigefügten Fotos hat größtenteils Elfi zur Verfügung gestellt, dafür ebenfalls ein herzliches Dankeschön.