Auf Spuren der Solinger Liëwerfrauen
Rundwanderung 16,0 km, 270 m ↑↓; WF Johannes Selbach
Krankheitswelle und vorhergesagter Regen hatten zu fünf Absagen geführt. Also machten uns zu acht auf die Spuren der Solinger Liëwerfrauen.
So bezeichnete man früher Frauen, die Klingen- und Scherenteile zwischen den Kontoren der Stahlwarenkaufleute und den Schleifwerkstätten an den Bächen und an der Wupper transportierten; in der Re-gel in einem großen Korb auf dem Kopf. Bis zu drei Stunden dauerten die Märsche, bei denen sie rund hundert Höhenmeter bewältigen mussten; die Körbe auf dem Kopf wogen 15 bis 25 kg. Die zurückgelegten Wege waren zum Teil schmale Pfade über Wurzeln und Steine.
Wir folgten dem Bergischen Streifzug 25, der als Rundweg die frühere Stahlwarenfabrik Friedr. Herder Abr. Sohn in der Nähe des Haltepunkts Solingen-Grünewald mit dem über 400-jährigen Wipperkotten am Ufer der Wupper verbindet. Von der Großstadt Solingen war schon nach wenigen Minuten nichts mehr zu sehen. Wir passierten die Hofschaften Obenpilghausen, Mittelpilghausen und Untenpilghausen, wanderten hinab in die Täler des Pilghauser Baches und des Nacker Baches und erreichten nach etwa halber Strecke das verlassene Hotel und Restaurant Wipperaue und den Wipperkotten am Ufer der Wupper. Leider setzte nun der Regen ein, so dass die kurze Rast ein wenig ungemütlich ausfiel.
Nun ging es auf schmalem steilem Pfad wieder hinauf. Kaum vorstellbar, den Aufstieg mit einem schweren Korb auf dem Kopf zu schaffen. Bald folgten wir dem Weinsberger Bach, erreichten die Hofschaften Untenfürkelt, Mittelfürkelt und Obenfürkelt, dann die Weegerhofsiedlung im Stadtteil Höhscheid mit ihrem berühmten Waschhaus und bald auch den Ausgangspunkt der Tour.
Wir waren uns einig: eine tolle Tour rund um ein spannendes Thema, mit schönen Pfaden durch viel Natur und durch Ortschaften mit schönen Häusern im Bergischen Dreiklang. Der Wanderführer dankt allen Beteiligten für die fröhliche Stimmung und die anregenden und angeregten Gespräche.