Der Wettergott meinte es heute besonders gut mit uns. Bei schönstem Wanderwetter machten sich 16 Wanderfreunde auf den Weg nach Schleiden. Doch Schreck lass nach, im Kreisel von Gemünd - Vollsperrung. Ein lieber Mensch, in Gestalt eines Autofahrers aus Siegburg, leitete uns auf Umwegen zurück durch die Wildnis der Eifel bis nach Schleiden. Von da ging es dann weiter bis nach Vogelsang. Wir starten unsere Wanderung vom Parkplatz der NS-Ordensburg Vogelsang mit einer halben Stunde Verspätung.
Die Anlage diente der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders. Der unter Denkmalschutzstehende Teil der Bauwerke umfasst eine Bruttogeschossfläche von mehr als 50.000 Quadratmeter und gilt nach den Parteitagsbauten in Nürnberg mit fast 100 ha bebauter Fläche als die größte bauliche Hinterlassenschaft des Nationalsozialismus in Deutschland. Der Beschilderung Richtung Schwimmbad folgend kommen wir zur Victor-Neels Brücke – eine Stahl-Hängebrücke mit 4 Seilen, 124m lang und 2,50 breit. Nach der Brücke wenden wir uns nach links und sind die nächste Stunde im Flachen unterwegs. Etwa Drei Kilometer weiter erreichen wir eine „Bird Watching Station“, Gelegenheit der Vogelbeobachtung, und ideale Stelle für eine kurze Pause zum trinken, denn es ist sehr heiß. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick über den See und gegenüber auf die Ordensburg. Weiter geht es an schönen Felsformationen vor denen uns Steinschlagnetze wie im Hochgebirge schützen. Wir wandern mit dem Verlauf der Urfttalsperre, vorbei an der Insel Krummenauel und erreichen nach etwa 8Km die Urftstaumauer und machen hier im Ausflugslokal „Urfttalsperre“ unsere Mittagspause. Wir füllen unsere Getränkeflaschen auf und machen uns wieder auf den Weg. Es geht über die Mauer, schauen von zwei Aussichtskanzeln noch einmal zurück. Jetzt heißt es Steigen: Von 324m auf der Mauer bis Wollseifen, 504m. Wir erreichen den Willibrodusweg des Eifelvereins und folgen ihm ein Stück bergab, um dann mit einem breiten Weg hinauf zu steigen, bis zum Ende mit dem Eifelsteig und dem Weg Nr.5. Aus dem Waldland geht es auf die freie Hochfläche, bis wir die Wüstung Wollseifen erreichen. Das war eine schweißtreibende Angelegenheit, sind oft stehengeblieben um zu verschnaufen und zu trinken. Dieser geschichtsträchtige Ort macht schon etwas nachdenklich. Etwa 120 Familien mussten im August 1946 innerhalb von drei Wochen ihr Dorf verlassen, da die Briten das Gelände für einen Truppenübungsplatz haben wollten. Wir kommen an der Ruine von St. Rochus vorbei und machen auch hier wieder eine Pause. Von Wollseifen aus führt uns der Weg über Wiesen und einen kurzen Waldabschnitt wieder auf das Gelände Vogelsang zurück zum Parkplatz. Unsere Schlusseinkehr machen wir in der Gaststätte des neuen Besucherzentrums.
Fazit: Das war eine sehr schöne Tour, aber äußerst schweißtreibend und alle froh, es geschafft zu haben.
Wf: Ingrid Junge