Bericht: Auf und neben der Eifelleiter

007 Lächelnde Wanderwegmöblierung

Wanderung vom 06.12.2017
Auf und neben der Eifelleiter
Eifelleiter Rundwanderung 3 - Rodder Maar - Königssee - Fuchskopf

Heute setzten wir die Erkundung der Eifelleiter mit der 3. Rundwanderung dieser insgesamt sieben Rundwanderwege fort. Der Weg führte vom Ausgangspunkt Neuer Maarhof zum Rodder Maar und dort auf die Eifelleiter, vorbei am Königssee und oberhalb von Oberdürenbach bis zum Fuchskopf, der heute höchsten Erhebung mit gut 560 NHN. Hier folgte der Schwenk Richtung Schellborn und sodann ins idyllische Perlerbachtal. Oberhalb Holzwiesen ging es Richtung Büschhöfe und sodann zurück zum Neuen Maarhof. Die Runde hatte neben den Attraktionen immer wieder schöne Ausblicke auf die Burg Olbrück.

Netzinfo:
Das Rodder Maar hat eine wechselvolle Vergangenheit. Seinen Ursprung hat es wahrscheinlich durch einen Meteoriteneinschlag erlangt und wurde in den letzten 200 Jahren immer wieder auf die unterschiedlichste Art und Weise vom Menschen genutzt. Um 1800 diente das Maar zum Beispiel als Fischteich für die Olbrücker Herren oder später als Anbaufläche oder Futterquelle für die Landwirtschaft.

Östlich von Oberdürenbach liegt der ehemalige Basaltkegel "Steinberg" (Steimerich). Die Qualität des Basaltgesteins eignete sich ganz ausgezeichnet für den Straßenbau (Kopfsteinpflaster), als Gleisschotter oder als Basaltsplitt. In den 1920er Jahren erwarb eine Firma aus Mülheim/Ruhr die Konzession für den Betrieb des Steinbruchs am Steinberg, um das begehrte Naturgestein im großen Stil abzubauen. Zu diesem Zweck errichtete die Firma 1924 in Oberzissen ein großes Schotterwerk. Zunächst gelangte das Material mit Pferde- und Ochsenkarren dort hin. Ab 1925 konnte durch den Bau einer Seilbahn eine praktische Verbindung zwischen dem Steinbruch und dem Schotterwerk hergestellt werden. Der Weitertransport des Steinmaterials zum Rheinhafen in Brohl erfolgte mit der Brohltalbahn. Von Brohl gelangte das Baumaterial für den Straßenbau, für Uferbefestigungen an Flüssen, Kanälen und am Meer per Schiff oder Reichsbahn weiter zu Bestimmungsorten im In- und Ausland. Nach kurzer Zeit war die Bergkuppe verschwunden. Im Laufe der Jahre schufen die Arbeiter mit ihren Pressluftmeißeln einen fast 75 m tiefen Trichter. Dabei stießen sie auf zwei Quellen, die über 30 Kubikmeter pro Tag schütteten. Diese Wassermassen mussten jeden Tag vor Arbeitsbeginn abgepumpt werden. Während des 2. Weltkriegs wurde die Arbeit auf dem Steimerich eingestellt. In kürzester Zeit füllte sich der Steinbruch mit Quellwasser. So entstand ein etwa ein Hektar großer See mit einer Wassertiefe von bis zu 30 m. Schon während des Krieges wurde das saubere Gewässer zum Baden genutzt.Von der Idee, den Steinbruch in den 1950er Jahren wieder in Betrieb zu nehmen, wich man schnell wieder ab.
Infos Ulrich Siewers + Tourist-Information Brohltal

Unterhalb des Fuchskopfes an der L 83 lag die Gaststätte „Zum Amerikaner“, ein Relikt aus der Besatzungszeit. An dieser Stelle quert auch eine alte Handelsstraße, die Kohlenstraße, den heutigen Straßenverlauf. Diese alte Straße stammt noch aus vorrömischer Zeit und ist ein Teil einer alten Route vom Rhein durch das Vinxtbachtal in Richtung Trier, heute hat sie nur noch Bedeutung als Wald- und Wanderweg. Über diese Kohlenstraße wurde früher Holzkohle aus der Eifel transportiert.

 

Heute waren wir zu 12. mit dem lieben Hund Leni unterwegs. Insgesamt fast 16 km und ca. 420 Hm. Schade, dass einige meiner treuesten Mitwanderinnen heute verhindert waren. Es war nämlich wieder einmal ein schöner Wandertag, den wir in der Restauration Neuer Maarhof abschließend genossen. Anlässlich seines runden Geburtstages tranken wir auf unseren Wanderfreund Heinz ein Glas Sekt und ließen ihn hochleben.

 

Willi Krabbe - 06.12.2017