Wandertage 2018 vom 16.04. bis 20.04.2018 im Naturpark Maas-Schwalm-Nette
Wir waren 15 Wanderinnen und Wanderer und hatten das große Glück, warme unbeschwerte Sonnentage in einer ausgesprochen abwechslungsreichen eher flacheren Grenzregion
zwischen Deutschland und den Niederlanden zu erleben
.
Unser Domizil war in Wassenberg-Effeld im Landhaus Effeld, einem liebenswerten Hotel nahezu direkt an der Grenze.
Insgesamt waren wir an fünf Tagen 81 km unterwegs bei ca. 850 Hm. Es waren herrliche unbeschwerte Wandertage mit einer tollen Stimmung.
Der ein oder anderen Wanderin fehlte hin und wieder etwas Eifelhöhe. Im kommenden Jahr bei unserer Wochentour in die Vulkaneifel kommt die Sehnsucht nach etwas weniger Höhe zurück.
Und ich nehme es vorweg. Die Region war durch die Winterstürme arg gebeutelt. Vor allem die flach wurzelnden Nadelbäume lagen reihenweise in den Wäldern und Feuchtgebieten, aber auch Birken und andere Laubbäume hatten der Windgeschwindigkeit nicht Stand halten können. Und das obwohl sie sich bereits viele Jahrzehnte auf dem Holz hatten.
Und nun zu den einzelnen Touren (Beschreibungen weitgehend Deutsches Wanderinstitut):
Rode Beek (Rothenbach) - Variante ab Effeld 17 km - 111 Hm
Ein kleines Stück verlief der Weg durch Deutschland, den größten Teil jedoch in den Niederlanden. Kultur- und Naturraum waren hier gleichermaßen prägend. Da waren der Effelder Waldsee, die Gitstapper Mühle und vor allem das von 1311 stammende Schloss Daelenbroeck ein Höhepunkt. Andererseits wurden wir durch herrlichen Bruchwald mit wilder Gewässerlandschaft geführt. Und nicht zuletzt zur ursprünglichen Rur (Roer).
Schwalmbruch 16 km - 139 Hm
Am Fluss Schwalm führte dieser grenzüberschreitende Weg entlang und der Wanderer merkte hier deutlich ob er sich auf der niederländischen oder der deutschen Seite befindet. In Deutschland wurde der Fluss ab 1904 kanalartig begradigt und in den Niederlanden blieb er fast unberührt. Und so verhielt es sich auch mit den Wäldern. Hier Wirtschaftswald und dort Urwaldcharakter. Sehr abwechslungsreich kamen wir auch an Feuchtwiesen, Wacholderheiden und vielen unterschiedlichen Gewässern mit einer reichen Vogelwelt vorbei.
Meinvennen 18 km - 195 Hm
Dieser abwechslungsreiche grenzüberschreitende Weg führte über Waldwege, durch Heidelandschaften mit umschlossenen Heidemooren, durch Birkenbruchwälder und an Gagelmooren entlang. Charakteristisch waren die Terrassenkanten, die in tausenden Jahren durch die Erosion des Maas-Urstromtals entstanden sind. Auf den Terrassen fließen die beiden Bäche Rothenbach und Boschbeek, die dann in die Rur münden. Mit ihrer Fauna und Flora ist die Tour zu jeder Jahreszeit ein wunderbares Erlebnis für Naturfreunde.
Birgeler Urwald Variante ab Dalheimer Mühle 18 km - 267 Hm
Viel Wald in ganz unterschiedlicher Ausprägung vom Buchenhallenwald über Kiefern- und Birkenbestände bis zum feuchten Bruchwald wurde uns Wanderern hier geboten. Häufig führte der Weg über schmale Pfade. Eine kleine Wallfahrtskapelle, das "Birgelener Pützchen", sowie Relikte des Westwalls lagen am Weg.
Galgenvenn mit Schlucht 12 km - 135 Hm
Dieser grenzüberschreitende Weg begeisterte vor allem wegen seines hohen Naturweganteils und der häufigen Pfadstrecken durch den Grenzwald. Vor allem in der Schlucht. Immer wieder kamen wir an kleinen Gewässern vorbei und am besonders schönen NSG Heidemoore.
Diese Premiumwanderwege sind prima ausgeschildert und ich kann dem Interessierten nur empfehlen, diese Region - insbesondere in der Woche - zu erkunden. Von Brühl aus fährt man mit dem Auto in aller Regel ca. eine Stunde.
Vor allem der Schwalmbruch und das Galgenvenn sind absolute Highlights.
Willi Krabbe - 22.04.2018